Projekte

DAVOS 2020 INSPIRATIONEN

Gestaltung des Kirchenraumes der Kirche St. Johann in Davos-Platz  mit Kunstobjekten und Licht zum Weltwirtschaftsforum Davos 2020.

Banner zu den Kunstinstallationen des Bildhauers Karl Imfeld in der Kirche St. Johannes, Davos Platz
Banner mit Informationen zu DAVOS 2020. Higher Purpose for Life – For A Better Future 
Inspiration während des WEF

21.-23. Januar 2020
täglich von 12-17 Uhr
Geistliche Impulse von jeweils 15 Minuten um 12, 14 und 16 Uhr.

24 Januar 2020 ab 8 Uhr Ausklang mit Gebetsfrühstück
Paster Heino Masemann, Bettina Wulff und Pfarrer Martin Grüsser.
Zu sehen ist das Eingangstor und die Oben aufgeführten Plakate des DAVOS 2020.
Skulptur "Halbvoll / Halbleer"

Skulpturenausstellung auf dem Stanserhorn 2023

Der Verband Schweizer Bildhauer und Steinmetze nutze den Gipfel des Stanserhorns als Freilichtgalerie. Das Fazit lautete: Berg und Kunst mögen sich.
Karl Imfeld war im Team der Organisatoren der Ausstellung.

Urs Sibler hielt die Ansprache zur Vernissage

ZWISCHEN ERDE UND HIMMEL …

… spielt sich vieles ab. Wer aufs
Stanserhorn steigt oder fährt,
kommt dem Himmel ein Stück
näher. Die Luft ist erfrischend, der
Kopf bleibt kühler. «Plötzlich diese
Übersicht», hiess die Sammlung von
350 Tonfiguren von Peter Fischli und
David Weiss. «Plötzlich diese Übersicht
» erschliesst sich uns auf dem
Gipfel des Stanserhorns.

Vor dem Blau des Himmels zeichnet
sich klarer ab, was wir mit uns
hinauftragen. Mit dem Hängegleiter
oder mit unseren Gedanken
schicken wir alles Belastende hoch
in die Lüfte und vertrauen auf einen
klärenden Flug und auf eine sanfte
Landung:

«O, es wird mer seelewohl!
Und mit jedem Schnuif
gad fir d’Freid i Härz und Gmiet
Tor und Pfeischter uif!»,

so dichtete seinerzeit der Nidwaldner
Poet Walter Käslin.

«Zwischen Erde und Himmel»
heisst sinnig die Ausstellung von
Skulpturen auf dem Berg.

Zwischen Erde und Himmel verläuft
der Horizont, wäre die nüchterne
Betrachtungsweise. Zwischen Erde
und Himmel liegt das «und», flachst
der Witzbold. Das geflügelte Wort
mit diesen beiden Begriffen aus
Shakespeares Hamlet lassen wir für
diesmal in der Zitatenschatztruhe
ruhen.

Wir wenden uns lieber der Ausstellung
zu, die Karl Imfeld aus Lungern
angeschoben hat. Jürg Balsiger, der
Direktor der Stanserhorn-Bahn,
liess sich von der Idee begeistern
und gab grünes Licht. Karl Imfeld
baute zusammen mit Leo Bovet
aus Meggen und dem Nidwaldner
Fabian Schumacher die Ausstellung
auf. Der Verband Schweizer Bildhauer
und Steinmetze, dem die drei
angehören, hatte seine Mitglieder
aufgefordert, sich dem Berg zu
stellen. An die Zwanzig trauten es
sich zu. Ihre Werke begleiten nun
den Gipfelweg.

Wer sie sehen will, der sehe. Wer
keinen Bedarf an Kunst hat, der
kann und darf sie ruhig über-sehen.
Pflanzen und Tieren machen sie
jedenfalls keine Konkurrenz.
Der Stanserhorn-Ranger und
Naturkenner Albert Odermatt hat
die Kuratoren bei der Auswahl der
Ausstellungsorte begleitet und
sie auf seltene Blumenstandplätze
hingewiesen. So konnten mögliche
Kollisionen mit dem Pflanzenschutzgebiet
Stanserhorn vermieden
werden.

Gerade regelmässige BesucherInnen
schätzen das zusätzliche
temporäre Angebot auf ihrem
Lieblingsgipfel. Grandios ist es,
wenn sich die Werke vor einem
strahlend blauen Himmel abheben,
wie dies bei Karl Imfelds Quadrat
auf der Kippe oder bei Fabian
Schumachers Marmor-Stele der
Fall sein kann. Andere Arbeiten,
wie Leo Bovets Meteorit, der
beim Aufprall aufs Stanserhorn
symbolisch in drei Teile zerschellt
ist, schmiegen sich ins Gelände.

Mit viel Einfühlungsvermögen in
die Wesensart der KünstlerInnen
und ihrer Arbeiten erhielt jedes
Werk den adäquaten Platz. Die
Materialvielfalt ist beachtlich.
Obwohl die Teilnehmenden in der
Regel über eine Ausbildung als
Steinbildhauer oder Steinmetz
verfügen, finden sich neben den
verschiedensten Gesteinsarten
auch Holz, Stahl, Bronze und
Polyester.

Die meisten der Beteiligten führen
ein Bildhaueratelier und kreieren
Grabmäler mit hohem gestalterischem
Anspruch. Trotz rückläufiger
Nachfrage widmen sie sich dieser
edlen Aufgabe. Es gilt, mit Feingefühl
und wachem Geist auf die
Hinterbliebenen einzugehen, die
für ihre verstorbenen Angehörigen
ein Erinnerungszeichen wünschen.
So verstanden und ausgeübt ist
diese Aufgabe nicht mehr und nicht
weniger als eine Vermittlungsarbeit
zwischen Erde und Himmel.

Womit wir wieder beim Titel der
Ausstellung wären. Wolken,
Treppen, Himmelsleitern, Türme,
Durchsichten sind Motive, die
sowohl in den Auftragsarbeiten
wie in der freien Kunst ihren Platz
haben. Hier, in der Skulpturenschau
auf dem Horn, nehmen sie einen
klaren Bezug zum Thema auf. Köpfe
und Körper mit Bodenhaftung oder
in exponierter Lage sowie geflügelte
Wesen sind weitere Sujets.
Sie spiegeln die Vielfalt der Herangehensweisen.
Aber auch die
Beschäftigung mit Bedrohung,
Schutz und schmelzenden
Gletschern findet künstlerischen
Ausdruck. Handwerkliche Meisterschaft
am Stein oder beim Modellieren
kontrastiert mit verspielten
Objets trouvés. Die Lehrtochter
misst sich mit dem versierten
Meister, das Werk der Verbandspräsidentin
trifft auf jenes der
Kandidatin für die Aufnahme in den
Berufsverband.

Diese Offenheit der Veranstalter
für die Vielgestaltigkeit wünsche
ich auch Ihnen, geschätzte
Besucherinnen und Besucher.
Sie ist die beste Begleiterin beim
Begehen und Erleben der Ausstellung.
Erdenschweres und himmlisch
Leichtes warten auf die Entdeckung.
Kehren Sie schliesslich beglückt
über diese Vereinigung von Natur
und Kultur, beeindruckt von der
Zwiesprache zwischen Erde und
Himmel, wieder zurück in die Niederungen.
Ausstellungen im Freien
gibt es zwar unterdessen in grosser
Zahl. Die Kunst verlässt mehr und
mehr die Ausstellungsräume und
kommt zu den Menschen.

Mit dem Gipfel des Stanserhorns
als Freilichtgalerie wird nun ein
Höchststand dieser Bewegung
erreicht.

Das Fazit lautet:
Berg und Kunst mögen sich.
Dankbarkeit und Wertschätzung
gilt allen, die einen Sommer lang
zu dieser bereichernden Begegnung
beitragen.